Ein Interview führen – tückisch aber lehrreich

Zwei aufgeregte Schüler des Gymnasiums Kirchenfeld in Bern sitzen gebannt vor ihrem Laptop im Gang der Schule. Heute haben sie einen Interviewtermin mit der Direktorin einer internationalen Meeresschutzorganisation im Rahmen des Programms Junge Reporter*innen für die Umwelt. Ihr Puls schlägt höher, als sie den Videoanruf starten. Doch das Gespräch verläuft nicht so, wie geplant. Ihre Interviewpartnerin antwortet ausführlich und schweift ab. Die Schüler versuchen immer wieder, den Fokus auf das eigentliche Thema – den Schutz der Meere – zu lenken. Dies gelingt nur bedingt. Statt der geplanten 15 Minuten dauert das Interview drei Mal so lang und erstreckt sich sogar in die Pausenzeit. Der hohe Lärmpegel verkompliziert die Interviewführung zusätzlich. Ein kleines Desaster für die beiden Jungreporter.

Trotz dieser unerwarteten Herausforderungen haben die Schüler nach dem Interview die Antworten auf ihre Fragen erhalten und genügend Informationen für ihre Reportage gesammelt. Am Ende des Programms – mit ein bisschen Abstand zum Interview – können sie sogar etwas Positives aus dieser Erfahrung ziehen. So hätten sie nicht nur Neues über Massnahmen des Meeresschutzes gelernt, sondern auch Erfahrungen im Umgang mit fremden Personen gemacht. Sie sind überzeugt, dass sie bei einem nächsten Mal besser auf eine solche Situation reagieren könnten und halten fest: «Nächstes Mal würden wir uns ein Zimmer organisieren, damit wir während des Interviews sicher nicht gestört werden».